Borobudur in der Provinz Jawa Tengah, Indonesien
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Ein gigantisches Relikt auf Java
Dieses Foto zeigt die stille, nebelverhangene Wildnis, die den buddhistischen Tempel Borobudur umgibt. Die Anlage gehört zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten auf der Insel Java, die kolossale Pyramide wird von strenggläubigen Pilgern und neugierigen Touristen gleichermaßen aufgesucht. In der vermutlich im 9. Jahrhundert errichteten Tempelanlage befinden sich 504 Buddha-Statuen und 2.672 Wandreliefs. Im Verlauf des 14. Jahrhunderts wurde Borobudur aufgegeben, nachdem die Mehrheit der indonesischen Bevölkerung vom Buddhismus zum Hinduismus und zum Islam konvertierte.
Im Lauf der Zeit wurde der Tempel vom Dschungel überwuchert, und nur die Einheimischen wussten von seiner Existenz. Im Anschluss an den Britisch-Niederländischen Krieg um Java im Jahr 1811 erfuhr die britische Kolonialverwaltung von der Tempelanlage und entsandte einen niederländischen Ingenieur und 200 Arbeiter, um den Sakralbau wieder freizulegen. Schließlich wurde Borobudur umfangreich restauriert. Seit 1991 steht der Tempel auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.
In der nahe gelegenen Stadt Muntilan und in weiterer Siedlungen wird es am 17. August noch ein wenig lebhafter zugehen als üblich, denn an diesem Datum wird in Indonesien der Unabhängigkeitstag gefeiert. Der weltgrößte Inselstaat erstreckt sich entlang des Äquators zwischen Pazifik und Indischem Ozean und erklärte seine Unabhängigkeit im Jahr 1945, sechs Jahre später wurde der 17. August zum Nationalfeiertag ausgerufen. Das indonesische Volk befreite sich selbst von einer dreihundert Jahre währenden Herrschaft der Niederlande.