Karibik-Manatis, Three Sisters Springs, Crystal River National Wildlife Refuge, Florida, USA
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Leben auf der Kriechspur
Heute schwimmen wir gemeinsam mit zwei freundlichen Seekühen durch das Bassin einer grundwassergespeisten Quelle in Florida. Im Allgemeinen sind sie als Einzelgänger bekannt, doch Manatis – eine weitere Bezeichnung für diese faszinierenden Tiere – gelten auch als sehr neugierig, zeigen keine Scheu und kommen oft in die Nähe von Booten. Aus diesem Grund hat Florida spezielle Geschwindigkeitszonen für Wasserfahrzeuge eingerichtet. Denn in der jetzigen Jahreszeit machen sich die Manatis auf den Weg in wärmere Gebiete, um dort zu überwintern.
Auch wenn sie keine natürlichen Feinde haben, bleiben die Seekühe aufgrund ihrer immer kleiner werdenden Habitate und wegen der Gefahr von Kollisionen mit Booten eine gefährdete Art. Diese beiden Exemplare sind in der Three Sisters Spring angekommen, einer natürlichen Grundwasserquelle im Crystal River National Wildlife Refuge an der Westküste der Halbinsel Florida. Das Schutzgebiet bietet den dringend erforderlichen Lebensraum für Hunderte von Seekühen, die jeden Winter in diese Gegend aufbrechen.
Die meisten Seekühe an der Küste Floridas leben in flachen und sumpfigen Küstengebieten, wo sie sich von Seegras, Mangrovenblättern und Algen ernähren. Als größte Pflanzenfresser des Ozeans kauen Manatis den halben Tag lang auf Seegras herum. Und was könnte besser sein als ein Nickerchen nach der ganzen Kauerei? Seekühe verbringen die andere Hälfte des Tages oft schlafend unter Wasser. Etwa alle 20 Minuten kommen sie an die Oberfläche, um Luft zu schnappen und in flachen Gewässern erneut auf Nahrungssuche zu gehen.