Eine Seeschwalbe nagt an den Tentakeln eines Blauen Knopfes in Coffs Harbour, New South Wales, Australien
© Gary Bell/Minden Picture
Wer knabbert hier an wem?
Nein, das ist kein Standbild aus einer Science-Fiction-Oper. Wir sind vielmehr vor der Küste von Coffs Harbour im australischen Bundesstaat New South Wales und beobachten gebannt eine Glaucus atlanticus, auch bekannt unter den Namen Seeschwalbe, Blaue Ozeanschnecke oder Blauer Drachen. Diese Fadenschnecke knabbert gerade an den giftigen Tentakeln einer Porpita porpita, die auch Blauer Knopf genannt wird. An den Spitzen der Tentakel befinden sich Nesselkapseln, doch das darin enthaltene Gift schreckt die Seeschwalbe keinesfalls ab.
Stattdessen lagert sie das Gift des Blauen Knopfs nach der Verdauung in den Spitzen ihrer eigenen federartigen Finger, den so genannten Papillen, ein. Potenzielle Feinde sollten es sich lieber zwei Mal überlegen, bevor sie sich eine Seeschwalbe einverleiben. Das hochkonzentrierte Gift in den Papillen kann einen Angreifer innerhalb von Sekunden töten. Sollte eines dieser Geschöpfe an den Strand gespült werden, berühren Sie es auf gar keinen Fall! Die Stacheln sind zwar für Menschen nicht tödlich, sie können jedoch erhebliche Hautirritationen hervorrufen.
Anhand dieses Fotos lässt sich nur schwer einschätzen, wie groß die beiden Tiere sind. Tatsächlich sind sie gerade einmal zwei Zentimeter lang, und sie lassen sich mit der Meeresströmung treiben. Beide Meeresbewohner sind leuchtend blau gefärbt, und diese Tarnung dient dem Schutz vor Rautieren. Aber in diesem Fall hat die Tarnung nicht allzu gut funktioniert, denn der Blaue Knopf wurde ganz offensichtlich von der Seeschwalbe entdeckt. Mahlzeit!