Cueva de las Manos (Höhle der Hände), Santa Cruz, Argentinien
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9.000 Jahre alte Handabdrücke. Tag der indigenen Völker der Welt
Was auf den ersten Blick wie Graffiti an einer Felswand aussieht, ist in Wirklichkeit ein Kunstwerk, das von den ersten menschlichen Siedlern in dieser abgelegenen Region tief im argentinischen Patagonien geschaffen wurde. Man geht davon aus, dass die Höhlenmalereien von 7.000 bis 1.000 v. Chr. entstanden. Die archäologische Stätte ist im Spanischen als Cueva de las Manos (Höhle der Hände) bekannt. Es handelt sich um die weltweit größte Ausstellung prähistorischer Handabdrücke, die vor vielen Jahren entstanden, als Menschen eine Hand gegen die Felswand hielten und Pigmente durch Röhren aus Knochen bliesen. Von den 829 schwarzen, weißen, roten und ockerfarbenen Abdrücken stammen die meisten von jungen Männerhänden. Ein Abdruck hat sechs Finger, und nur 31 sind von rechten Händen.
Die Höhlenmalereien wurden in mindestens drei Wellen über Tausende von Jahren von Vorfahren des Tehuelche-Volkes geschaffen. Archäologen haben die Hypothese aufgestellt, dass die Künstler Jäger und Sammler waren. Diese Theorie wird durch die Tatsache gestützt, dass Darstellungen von Guanakos (einem Verwandten des Lamas und die Hauptnahrungsquelle der damaligen Zeit), Rheas (große flugunfähige Vögel) und Jagdszenen gefunden wurden, die sogar noch älter als die Handabdrücke sind.
Heute gibt es schätzungsweise mehr als 370 Millionen Angehörige indigener Völker in verschiedenen Regionen der Erde, wie die Tehuelche, die weiterhin in Patagonien nahe der südlichen Grenze zwischen Argentinien und Chile leben. Um die Rechte der heutigen indigenen Völker der Erde zu ehren und zu schützen, begeht die UNO jedes Jahr am 9. August den Internationalen Tag der indigenen Völker. Wir heben unsere Hände zur Unterstützung dieses Anliegens.